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Anamnese bei der Diagnose eines Aszites von hoher Wichtigkeit.
Kommt es zu einem Aszites, ist für den Arzt zunächst wichtig zu erfahren, ob der Patient unter einer bekannten Grunderkrankung leidet, welche für die Entstehung einer Bauchwassersucht verantwortlich sein kann. Auch der Lebensstil des Patienten wird unter die Lupe genommen, verstärkter Alkoholkonsum kann ebenfalls ein Grund für den Aszites sein, wie die Einnahme diverser Medikamente. In einigen Fällen kündigt sich der Aszites bereits im Vorfeld mit Symptomen wie Gelbsucht, erhöhter Körpertemperatur und abdominalen Schmerzen an, hier ist nicht selten eine Grunderkrankung der Leber als Ursache feststellbar. Nach Abschluss der Anamnese wird der Arzt den Patienten zunächst körperlich untersuchen. Es ist bei diversen Klopfverfahren jedoch zu beachten, dass Wasseransammlungen in der Bauchhöhle erst ab mindestens einem Liter Volumen nachgewiesen werden können.
Eingehende körperliche Untersuchung gibt ersten Aufschluss über den Grund des Aszites.
Besteht aufgrund der Anamnese und des Erscheinungsbildes des Patienten der Verdacht auf eine Wasseransammlung in der Bauchhöhle, wird der Arzt zunächst einige körperliche Untersuchungen vornehmen. Der Patient nimmt die Rückenlage ein und der Arzt drückt systematisch die Bauchdecke nach unten. Bei einem bestehenden Aszites kann durch die Bewegung und den Druck auf die Bauchdecke eine Wellenbewegung der Flüssigkeit verzeichnet werden. Vorhandene Flüssigkeitsansammlungen lassen sich auf diese Weise recht schnell diagnostizieren, allerdings muss im weiteren Verlauf der Untersuchungen geklärt werden, ob es sich tatsächlich um Wassereinlagerungen handelt oder ob der Patient möglicherweise unter einer inneren Blutung leidet. Ist die Flüssigkeitsmenge zu gering und liegt unter einem Liter, müssen weitere Diagnoseverfahren zur Hilfe genommen werden.
Untersuchung per Ultraschall und anderen bildgebenden Verfahren.
Wurde aufgrund der Klopfuntersuchung Flüssigkeit im Bauchraum diagnostiziert oder besteht trotz fehlender Wellenbewegung der Verdacht auf einen Aszites, wird der Arzt zunächst eine Sonographie des Bauchs vornehmen. Während des Ultraschalls kann der Mediziner erkennen, ob und in welchen Mengen sich Wasser in der Bauchhöhle befindet. Bei Unsicherheiten kann zur Sicherung der Diagnose eine Aufnahme per Computertomographie erforderlich werden. Die Sonographie und auch die Untersuchung via CT ist für den Patienten völlig schmerzfrei und gibt dem Arzt einen guten Einblick ins Innere der Bauchhöhle. Während beim Klopfen nur vorhandene Flüssigkeit festgestellt werden kann, wird durch bildgebende Verfahren unterschieden, ob es sich um Wasser oder angestautes Blut handelt. In einigen Fällen bestehen trotz Computertomographie noch Unsicherheiten hinsichtlich der genauen Diagnose, der Einsatz eines sogenannten Schichtröntgengeräts ist dann erforderlich.
Punktion des Aszites gibt näheren Aufschluss über die Ursachen.
Nachdem manuelle und bildgebende Untersuchungen durchgeführt wurden, ist die Entnahme von Bauchwasser mithilfe einer Punktion erforderlich. Bei dieser Untersuchung befindet sich der Patient in Rückenlage, die komplette Bauchdecke wird mit einem lokalen Anästhetikum betäubt. Mithilfe einer hohlen Nadel dringt der Arzt ins Innere der Bauchhöhle vor und entnimmt etwas von der sich dort befindlichen Flüssigkeit. Während der Entnahme führt der Behandler eine Sonographie durch, um die Beschädigung umliegender Organe zu vermeiden. Das entnommene Bauchwasser wird in einem Labor genau untersucht. Wichtig ist für den Arzt zu erfahren, ob sich Bakterien in der Flüssigkeit befinden, ob Blutbeimischungen vorhanden sind und ob Tumorzellen nachgewiesen werden können.